Lexikon

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Angina pectoris

Die Angina pectoris erzeugt ein drückendes Gefühl auf der Brust oder im oberen Bereich des Bauches. Dieser Schmerz kann auch bis in den Hals, die Arme, Schultern und den Kiefer ausstrahlen, meistens in den linken Arm. 
Er wird durch eine verringerte Blutzufuhr und damit verringerte Sauerstoffversorgung des Herzmuskels ausgelöst. (Myokardischämie). Der Grund dafür sind Lichtungsverengungen oder Verschlüsse der Herzkranzgefäße (man spricht von einer Koronarstenose oder Okklusion).
Es handelt sich hierbei um ein häufiges Symptom der koronaren Herzkrankheit. Manche Patienten verspüren aber keine Schmerzen. In diesem Fall spricht man von stummer Ischämie (vorübergehende Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr) oder von einem stummen Herzinfarkt (länger andauernde Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr). Dies ist vor allem bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) der Fall.

Angioplastie

Bei der Koronarangioplastie wird ein Katheter mit einem kleinen Ballon in die Herzkranzarterie eingeführt. Das verengte oder verschlossene Gefäß wird durch Aufblasen des Ballons aufgedehnt um wieder einen normalen Blutfluss zu ermöglichen. Der Katheter wird entweder über eine Arterie in der Leistengegend oder am Unterarm eingeführt. Um das Resultat der Behandlung zu verbessern wird oft eine Metallprothese (Stent) in der Arterie platziert.

Atherosklerose

Die Atherosklerose ist eine Systemerkrankung der Arterien und betrifft alle Arterien des menschlichen Körpers. Sie entwickelt sich über Jahrzehnte seit der Jugend. Sie zeichnet sich durch Fetteinlagerungen der Gefäßwände aus mit chronisch fortschreitender Degeneration. Dies führt zu Wandverhärtungen und Deformierungen mit Elastizitätsverlust und Verengung der Gefäßlichtung durch sogenannte arteriosklerotisch Plaques.

Koronararterie (Herzkranzgefäß, Herzschlagader)

Die Blutversorgung des Herzens erfolgt durch die Herzkranzgefäße oder Koronararterien. Diese versorgen den Herzmuskel mit Energie und ermöglichen somit seine korrekte Funktion.

Koronarangiographie

Die Koronarangiographie oder Kontrastdarstellung der Herzkranzgefäße (Koronararterien) ist die beste Untersuchung (Referenzuntersuchung) um Veränderungen der Herzkranzgefäße darzustellen. Dabei wird ein Katheter (kleiner Plastikschlauch) entweder über eine Arterie in der Leistengegend oder am Unterarm bis in die Herzkranzarterien eingeführt. Durch das Einspritzen von Röntgenkontrastmittel (Substanzen, von der Röntgenstrahlen stärker oder schwächer absorbiert werden als von benachbarten Körpergeweben, wodurch sie für die röntgenologische Darstellung von Körperstrukturen geeignet sind) können Gefäßverengungen oder Verschlüsse sichtbar gemacht werden.

Echokardiographie

Die Echokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Es handelt sich um ein diagnostisches Verfahren das auf Verwendung von Ultraschall beruht und die Beurteilung der Anatomie und Funktion des Herzmuskels sowie der Herzklappen ermöglicht.

Elektrokardiogramm

Das Elektrokardiogramm (Herzstromkurve) ist das vom Elektrokardiographen auf Papier aufgezeichnete Kurvenbild (zeitlicher Verlauf) der elektrischen Aktivität des Herzens. Diese Untersuchung dauert nicht lange, tut nicht weh und ist vollkommen ungefährlich. Auf diese Weise können Veränderungen im Rahmen der koronaren Herzkrankheit festgestellt werden wie zum Beispiel Hinweise auf unzureichende Sauerstoffversorgung des Herzmuskels (Ischämiezeichen) oder ehemalige Herzinfarkte (Infarktnarben).

Blutzuckerspiegel

Der Zuckergehalt des Blutes (Blutzuckerwert, Blutzuckerspiegel). Er wird in Gramm oder Millimol Glukose pro Liter Blut angegeben.

Infarkt

Der Herz(muskel)infarkt (Myokardinfarkt) ist ein durch plötzliche Mangelversorgung bedingter Untergang des Herzmuskelgewebes (Myokardnekrose). Umgangssprachlich wird er oft auch Herzanfall oder Herzattacke genannt. Der Infarkt ist die Folge eines plötzlichen Gefäßverschlusses durch ein Blutgerinnsel. Dies hat zur Folge, dass die Herzmuskelzellen unter Sauerstoffmangel leiden (Angina pectoris Schmerz) und kann zum Zelltod (Nekrose) führen wenn die Arterie nicht unverzüglich wieder eröffnet wird.

Myokard (Myokardium)

Der Herzmuskel

Aortokoronarer Bypass

Es handelt sich um eine meist offene Herzoperation, im Regelfall mit vorübergehendem künstlichem Herzstillstand und Anschluss an eine Herz-Lungen-Maschine. Hierbei werden einzelne Abschnitte Ihrer Venen oder Arterien verwendet um arteriosklerotisch verengte oder verschlossene Herzkranzgefäße zu überbrücken (Bypass = Umgehungsanastomose).

Primärprevention

Primärprevention bedeutet die Ausschaltung schädlicher Faktoren noch vor deren Wirksamwerden. Das Ziel der kardiovaskulären Primärprevention ist die Verminderung des kardiovaskulären Risikos. Zielgruppe sind Personen die bisher weder kardiovaskuläre Komplikationen erlitten haben noch manifeste Atherosklerose aufweisen.

Sekundärprevention

Zielgruppe der Sekundärprevention sind Personen die schon kardiovaskuläre Komplikationen erlitten haben (neurologische, kardiale oder im Bereich der peripheren Arterien) oder Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Das Ziel der Sekundärprevention ist die Verminderung des kardiovaskulären Rezidivrisikos (Rückfallrisikos).

Stent (Gefäßstütze)

Ein Stent ist eine zylinderförmige Metallprothese (Metallgitter) die in der Arterie platziert wird und durch Aufblasen eines Ballonkatheters expandiert wird. Dies erfolgt während einer sogenannten Koronarangioplastie (siehe dort).

Belastungselektrokardiogramm

Das bei definierbar dosierter körperlicher Belastung aufgezeichnete Elektrokardiogramm (siehe dort). Meistens wird ein Fahrradergometer oder ein Laufband verwendet. Das Ziel der Untersuchung ist eine progressive Steigerung der körperlichen Belastung und somit der Herzfrequenz. Dies wird durch progressive Erhöhung des Widerstandes am Fahrradergometer oder der Steigung (Gefälle) des Laufbandes erreicht. Die Untersuchung wird im Allgemeinen bei Erreichen der altersabhängigen theoretisch maximalen Herzfrequenz abgebrochen.

Dernière mise à jour : 15/08/2016